VSH Zuchtprojekt

Bienen können heute ohne Behandlung gegen die Varroamilbe nicht mehr überleben. Dazu werden vom Imker meist organische Säuren eingesetzt.

In den USA wurde Ende der 1990er Jahre ein spezielles Hygieneverhalten einiger Bienen entdeckt, die mit Varroamilben befallene Brutzellen erkennen und ausräumen können. Dadurch kann sich die Milbe schlechter fortpflanzen. Dieses Hygieneverhalten wird varroasensitive Hygiene (VSH) genannt.

Das VSH Zuchtprojekt verfolgt das Ziel, durch Zucht die Völker zu selektieren, die das VSH Hygieneverhalten in möglichst hohem Maße zeigen und die durch dieses natürliche Verhalten resistent gegen Varroa sind. Behandlungen mit chemischen Mitteln sollen dadurch überflüssig werden.

VSH teeltproject

Bijen kunnen tegenwoordig zonder behandeling tegen de varroamijt niet meer overleven. Voor de behandeling worden door de imker meestal organische zuren toegepast.

In de Verenigde Staten is tegen het eind van de jaren negentig een speciaal hygiënegedrag van enkele bijen ontdekt, die met de varroamijt besmette broedcellen herkennen en kunnen opruimen. Daardoor kan de mijt zich minder goed voortplanten. Dit hygiënegedrag werd varrosensitieve hygiëne (VSH) genoemd.

Het VSH teeltproject doel erop, die volken door het telen te selecteren, die het VSH hygiënegedrag in zo hoog mogelijke mate vertonen, en die door dit natuurlijk gedrag resistent tegen varroa zijn. Behandelingen met chemische middelen moeten daardoor overbodig worden.

Am diesjährigen Carnica VSH Zuchtprojekt haben 4 Züchter teilgenommen (Andreas Scheibel, Löningen (17-204), Hans Reinders, Geeste, Viktor Knodel, Haren und Gregor Konermann, Bawinkel (17-258)). 

 

Als Zuchtvölker wurden zwei eindrohnbesamte Königinnen (Konermann) aus 2017 (17-258-903-2017 und 17-258-907-2017) ausgewählt. Diese Völker haben ohne weitere Varroabehandlung überwintert und sind die einzigen beiden (eindrohnbesamten), die aus 2017 überlebt haben. Ein VSH Wert konnte in 2017 bei diesen beiden Völkern aufgrund zuweniger Brut nicht ermittelt werden.
Andreas Scheibel hat von einer weiteren Königin nachgezogen, die von der 17-258-901-2017 (50% VSH) abstammt und noch sehr spät auf Norderney begattet wurde (in 2017).

 

Umlarvtermin war der 13.05., es wurden dabei etwa 70 Königinnen gezogen (die aber nicht alle eindrohnbesamt werden sollten, sondern auch teils für Standbegattung vorgesehen waren). Die Königinnen sind am 25.05. geschlüpft und wurden am gleichen Tag in Minibeuten  mit je 3 Mittelwänden und Futtertasche und je ca. 400g Bienen eingeweiselt (Kunstschwärme). Andreas Scheibel und Hans Reinders verwenden selbst erstellte Holzbeuten im Format ½ DNM, Gregor Konermann verwendet Styropor Miniplus. Viktor Knodel hat Eigenbau-Begattungskästen im Einsatz.

 

Andreas Scheibel hat für sich selbst am 02./03.06. 24 Königinnen eindrohnbesamt, für Viktor Knodel 10 und für Hans Reinders 5. 4 Königinnen von Gregor Konermann wurden am 09.06. von Georg Macha auf dem Betrieb von Helmut Holtkamp eindrohnbesamt, weitere 4 wurden normal besamt (Multidrohn). Zu beobachten war in den folgenden Wochen bis zur Startinfektion (wie auch schon in 2017), das sich die Völkchen deutlich unterschiedlich entwickeln. Einige entwickeln sich recht gut, andere kümmern vor sich hin.

 

Am 04.08. erfolgte die Startinfektion mit je 150 mit der Puderzuckermethode geernteten Varroamilben. Viele Milben findet man in Pflegevölkern  „Dauerstarter“), die zur Königinnenzucht eingesetzt werden und die mehrfach neu mit verdeckelten Brutwaben bestückt wurden. In den Spendervölkern für die Brutwaben wurden bewußt keine Drohnenwaben geschnitten.
Aus dem Pflegevolk von Gregor Konermann ergab sich eine Ernte von ca. 1300 Milben, bei den anderen Züchtern sah es ähnlich aus. Die Milben wurden mit einem Haarpinsel auf angefeuchtetes Küchenpapier gesetzt und auf die Oberträger der Prüfvölkchen gelegt.

 

Am 17./18.08. fand die diesjährige Auszählaktion beim Bienenzentrum IMME in Haren mit Unterstützung der Arista Stiftung statt. Rund ein Dutzend Helfer waren anwesend, um mitzuwirken. Guillaume Misslin von Arista erklärte zunächst in kleinen Gruppen die Vorgehensweise bei der Auszählung, anschließend ging es dann direkt in die Praxis und an die Mikroskope. Alle waren sehr engagiert bei der Sache und auftretende Fragen hat Guillaume kompetent beantwortet. Insgesamt wurden 31 Völkchen erfolgreich ausgezählt, darunter allerdings auch ein Völkchen aus 2017 und einige standbegattete (F1) Königinnen (Knodel).

 

Das beste eindrohnbesamte Völkchen stammt von Andreas Scheibel und wurde mit 87,5%VSH bewertet. Auch einige standbegattete Königinnen von Viktor Knodel haben sehr hohe VSH Werte bis 100% und werden in 2019 als Drohnenspender eingesetzt. Die ausführliche Tabelle mit der Auswertung ist hier als PDF einsehbar.

Vom besten Völkchen (87.5%) wurde bereits nachgezogen und die Töchter wurden von Andreas Scheibel künstlich besamt.

 

Hier findest du weitere Informationen: VSH-Zuchtprojekt 2018